Paneuropa-Picknick erinnert an 35 Jahre Freiheitsgeschichte

Gedenkfeier am Mittelpunkt Mitteleuropas in der Oberpfalz

14.09.2024

Neustadt. Zum 35. Jahrestag des Paneuropäischen Picknicks an der österreichisch-ungarischen Grenze in Sopron-Ödenburg, das den Fall des Eisernen Vorhangs einleitete, hielt die Paneuropa-Union Neustadt a.d. Waldnaab eine Gedenkveranstaltung am geographischen Mittelpunkt Mitteleuropas in Hildweinsreuth bei Flossenbürg. Gastredner war der Landesvorsitzende der Paneuropa-Union Bayern, Dr. Dirk Hermann Voß, der sich in scharfer Form gegen einen „völkischen Nationalismus von rechtsaußen und linksaußen“ und für die weitere Vertiefung der europäischen Einigungspolitik aussprach.

Beim Paneuropa-Picknick in Hildweinsreuth: v.l. Dr. Dirk-Hermann Voß, Birgit Trottmann, Thomas Meiler und Dr. Stephan Oetzinger, MdL.
Beim Paneuropa-Picknick in Hildweinsreuth: v.l. Dr. Dirk-Hermann Voß, Birgit Trottmann, Thomas Meiler und Dr. Stephan Oetzinger, MdL. © Rustler

Die Kreisvorsitzende der Paneuropa-Union Neustadt, Birgit Trottmann, betonte zur Begrüßung, die Gedenkveranstaltung erinnere an 35 Jahre europäische Freiheitsgeschichte, die es zu bewahren und gegen nationalistische Zumutungen zu verteidigen gelte. Unter den anwesenden Ehrengästen waren Bürgermeister Thomas Meiler aus Flossenbürg und der Landtagsabgeordnete Dr. Stephan Oetzinger. Dr. Voß plädierte für weiterhin offene Grenzen in Europa und gleichzeitig für einen verbesserten Schutz der EU-Außengrenzen vor illegaler Einwanderung. An den Binnengrenzen sei eine verschärfte Schleierfahndung statt stationärer Grenzkontrollen das Mittel der Stunde. Voß kritisierte, dass stationäre Grenzkontrollen zum Vorwand benutzt würden, um das  europäische Bürgerrecht der Freizügigkeit kleinstaatlich einzuschränken. Der Schlüssel für die Zukunft liege in "mehr Europa" statt weniger. Die Nationalstaaten könnten keines der großen Probleme der Gegenwart allein lösen. Dr. Stephan Oetzinger, stellvertretender PEU-Kreisvorsitzender, bekräftigte, wie sehr die Region von offenen Grenzen profitiere, was insbesondere während der Corona-Pandemie deutlich geworden sei. Bürgermeister Meiler hob in seiner Ansprache die Bedeutung des europäischen Einigungsprozesses für Grenz-Regionen wie die Oberpfalz hervor, die einst durch den Eisernen Vorhang getrennt gewesen seien und mit dessen Fall wirtschaftlich und kulturell aufgeblüht seien. Die Veranstaltung, musikalisch umrahmt von der Stadtkapelle Neustadt/WN unter der Leitung von Karl Wildenauer, endete mit den Klängen der Europahymne. Anschließend saßen die Teilnehmer bei Weißwurst und Brezen zusammen.