„Wir und die Anderen: Die EU im Wettbewerb der Systeme“ - Paneuropa-Franken-Forum im Online-Format

09.05.2021

Auf europaweites Interesse von der Ukraine bis Spanien fand das diesjährige 5. Paneuropa-Franken-Forum zum Thema „Wir und die Anderen: Die Europäische Union im Wettbewerb der Systeme“, das die Paneuropa-Union Bayern in bewährter Zusammenarbeit mit der Bildungsstätte Heiligenhof in Bad Kissingen und der Bundeszentrale für Politische Bildung am 8. Mai 2021 im Online-Format (siehe Foto) durchführte. Der Landesvorsitzende der Paneuropa-Union Bayern, Dr. Dirk Hermann Voß, plädierte unter dem Schlagwort „EU-Recht für die Welt“ dafür, nicht nur Waren und Dienstleistungen aus Europa in alle Welt zu exportieren, sondern europäische Rechtsstandards auch in internationalen Abkommen und privatrechtlichen Handelsverträgen verstärkt durchzusetzen und damit eine attraktive Alternative zu US-amerikanischem Recht oder chinesischen Rechtsauffassungen zu bieten. Der Präsident der Paneuropa-Union Deutschland, Dr. H.c. Bernd Posselt forderte, „endlich“ eine gemeinschaftliche und entschlossene Außenpolitik der EU, die diesen Namen verdiene, sowie eine Stärkung der supranationalen Institutionen wie des Europäischen Parlamentes und der EU-Kommission, die allein der politischen „Verzwergung“ Europas in einer größeren und gefährlicheren Welt Einhalt gebieten könnten. Wie es Paneuropa-Gründer Coudenhove-Kalergi bereits vor 100 Jahren formuliert habe, stehe Europa vor der Alternative „Zusammenschluss oder Zusammenbruch“.

Paneuropa-Franken-Forum im Online-Format: Bild: Paneuropa
Paneuropa-Franken-Forum im Online-Format: Bild: Paneuropa

Mit Konkurrenten im globalen Wettbewerb der Systeme setzten sich in hochkarätigen Vorträgen der langjährige Diplomat und Paneuropäer Knut Abraham („Wie umgehen mit Rußland?“), der wissenschaftliche Mitarbeiter der Hanns-Seidel-Stiftung und PEU-Landesvorstandsmitglied, Normen Blevins („Die USA nach Trump: Wettbewerb aber leiser?“), der stellvertretenden PEJ-Bundesvorsitzende und China-Experte Johannes Volkmann („Chinas Weg zur Supermacht“) sowie der Historiker Benedikt Praxenthaler („Was wird aus Weißrußland?“) auseinander.

Volkmann warnte dabei eindringlich davor, neben wirtschaftlichen Aspekten den wieder belebten ideologischen Approach der Kommunistischen Partei Chinas zu unterschätzen: "Das Menschenbild des China-Kommunismus ist das krasse Gegenprogramm zum Menschenbild Europas und zu allen Werten der EU". Der sogenannte "Chinesische Traum" sei für Europäer eine "Horror-Vision" ohne Menschenwürde und Menschenrechte und ohne jeden Individualismus.